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- Kragenhecheln
Kragenhechel (Collar Hackle)
Kragenhecheln bestehen aus Federn oder Fiberbündeln die um die Achse des Hakenschenkels gewickelt werden. Die bekanntesten Kragenhecheln sind die Hecheln, die in aneinander liegenden Windungen vom Anfang des Flügels (auch virtuell) Richtung Hakenöhr gebunden werden, (Trockenfliegen) oder einige Windungen hinter hinter dem Öhr (Nassfliegen). Die Kragenhechel bei Trockenfliegen wird so gebunden, dass die Hechelfibern senkrecht vom Hakenschenkel abstehen und dabei die Fliege auf der Wasseroberfläche stützen. Bei Nassfliegen und Streamern zeigen die Hechelfibern normalerweise in Richtung Hakenbogen, sie haben dann auch mehrere Funktionen, Hecheln geben der Fliege Farbe und Bewegung , imitieren Beine oder halten kleine Luftblasen fest, wie es bei aufsteigenden Insektenlarven der Fall ist. Die Techniken für Nassfliegen und Nymphen sind im Artikel Softhackles genau beschrieben.
In diesem Artikel beschreibe ich andere Techniken und verweise auf schon vorgestellte Techniken. In den folgenden Register Tabs finden Sie die Grundlagen der Hechelmontage.
Danach zeige ich Ihnen folgende Techniken für Hecheln:
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- Hechelbasis
Hechelbasis
Die richtig und sauber gebundene Hechelbasis sorgt für eine gleichmäßige Hechelwicklung. Einer der häufigsten Anfängerfehler ist die unsauber oder unachtsam gebundene Hechelbasis. Die Hechelbasis muss eine ebene, dabei sich auch eventuell verjüngende Wicklung sein. Stufen sind absolut zu vermeiden, denn dann spreizen sich die Fibern unkontrolliert. Stufen treten besonders häufig beim Einbinden von Flügeln auf.
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Bei dieser Fliege weist eine Basiswicklung für die Hechel eine Stufe auf, bis zur Stufe lässt sich eine saubere Hechel binden.
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Wickelt man nun weiter ändern die Fibern die Lage, hier stehen sie nach vorne weg. Damit lässt sich die Hechel auch nicht mehr schön einbinden.
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Nachdem die Stufe aus der Basiswicklung der Fliege mit dem Faden in eine sich verjüngende, ebene Wicklung geändert wurde..
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Kann man die Hechel weiter binden und die Orientierung der Fibern ändert sich nicht. Die Hechelwicklung wird sauber un gleichmäßig
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- Richtung des Einbindens
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Richtung des Einbindens
Für die Gestaltung der Fliege ist die Richtung des Einbindens der Hechel von großen Einfluß. Früher band man die Feder fast immer mit der Außenseite zum Hakenöhr ein, heute gilt das vor allem für Nassfliegen und Nymphen, bei denen eine umgekehrte Orientierung meist kaum Sinn macht. Trockenfliegenhechel kann man wahlweise mit beiden Seiten zum Öhr hin einbinden. Es gibt dann nur einen Unterschied im Aussehen, der aber bei genetischen Hecheln nicht sehr groß ist.
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Hier ist eine genetische Hechel mit der Außenseite zum Hakenöhr hin gebunden. Die Fibern stehen fast senkrecht vom Schenkel ab. Die Tendenz ist aber eine Neigung zum Hakenbogen hin.
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Die gleiche genetische Hechel mit der Außenseite zum Hakenbogen. Die Fibern neigen sich in Richtung Hakenöhr
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Bei einer nicht genetischen Hechel stehen die Fibern leicht nach hinten, wenn man sie mit der Außenseite zum Hakenöhr hin einbindet.
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Bindet man die Hechel mit der Außenseite zum Hakenbogen ein, stehen die Fibern stark zum Öhr hin. Dies ist bei Behm- und Deveux Hecheln so gewollt.
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- Standardmontage
Federn am Hakenschenkel anbinden (montieren)
Es gibt einige Arten, die Feder am Hakenschenkel zu montieren, meist ist die Methode Geschmacksache, manchmal ist eine bestimmte Montageart notwendig. Die hier gezeigten Methoden sind universell einsetzbar. Bei allen hier gezeigten Methoden kann die Hechel überall am Hakenschenkel montiert werden. Beachten Sie, dass die Fibern erst einige Millimeter über der Montagestelle beginnen. Anderen falls können sie sich in irgendeine Richtung spreizen
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Stehende Montage: Die Hechelfeder mit einer Kreuzwicklung am Hakenschenkel fixeren, die gewünschte Ausrichtung der Feder beachten.
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Kiel nach vorne oder hinten umbiegen und einbinden. Die Richtung des Kiels hängt vom gewünschten Ergebnis und der Montageposition ab.
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Liegende Montage: Feder auf Hakenschenkel binden. Ein wenig Platz vor der Hechel soll vorhanden sein.
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Feder aufstellen und einige Wicklungen direkt an der Vorderkante binden. Die Lage der Feder und die Einbinderichtung des Kiel nach vorne oder hinten sind nach Bedarf festzulegen,
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- Spitzenmontage
Spitzenmontage
Es gibt noch zwei weitere grundlegende Arten eine Feder einzubinden, die eine ist die Feder mit der Spitze einzubinden, was besonders bei weichen Hecheln (Softhackles) verbreitet ist. Die meisten Feder von Hühnerartigen weisen unten einen starken Stamm auf, der sich bis zur Spitze stark verjüngt, dieser starke Stamm behindert durch seine Stärke das Einbinden und trägt zu stark auf. Diese Federn bindet man mit der Spitze voran ein. Manche Bindeweisen von Trockenfliegenhecheln bedingen ebenfalls ein Einbinden mit der Spitze voran.

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Die Feder wird auf den Hakenschenkel gebunden. Binden Sie die Feder mit der Oberseite nach oben ein, dass die Hecheln nach vorne zeigen
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- Palmerhechel Vorarbeit
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Vorarbeit bei Palmerhecheln
Palmerhecheln, die nach vorne zum Öhr gebunden werden benötigen ein wenig Beachtung beim Einbinden. Damit die Fliege im Endeffekt gut aussieht sollte der Körper hinter der Hechelfeder zum Hakenbogen hin beginnen.

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Die Hechelfeder wird kurz vor dem Hakenbogen senkrecht eingebunden. Beachten Sie den freien Kiel über der Einbindestelle. Die ersten Fibern sollen erst über dem Körper beginnen. So werden die Hechelfibern gleichmäßig wegstehen, andernfalls stehen sie anfangs in irgendeine Richtung.
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Das Körpermaterial wird vor der Hechelfeder eingebunden
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Die erste Körperwicklung wird hinter der Hechelfeder gebunden, alle anderen davor.
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- Doppelte Hechel (1)
Zwei Hechelfedern einbinden
Manche Fliegen verlangen eine zweifarbige Hechel oder eine sehr dichte Hechel aus zwei oder drei Federn. Im Prinzip sind die gleichen Montagemethoden zu verwenden wie bei der Montage einer einzelnen Hechelfeder. Die Hechelfedern werden im allgemeinen einzeln nacheinander gewickelt, beide gleichzeitig zu wickeln funktioniert meist nur mit einem Rotationsbindestock. Die am nächsten zum Öhr liegende Feder wird als erstes gewickelt. Die erste Methode ist das senkrechte einbinden der Federn
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Entfernen Sie die Fibern von zwei Hechelfedern und legen diese übereinander. Auf den Haken wurde schon die Grundwicklung für die Hechel gelegt.
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Setzen Sie die Federn senkrecht am Haken an. Beide Kiele liegen nebeneinander auf der gleichen Hakenseite. Binden Sie eine oder zwei Wicklungen
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Binden Sie die beiden Kiele mit einer Kreuzwicklung ein. Achten Sie auf die Lage der Federn und dass etwas Abstand zwischen dem Beginn der Fibern und dem Einbindepunkt vorhanden ist.
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Binden Sie die Kiele nach vorne zum Öhr hin ab. Schneiden Sie den Überstand ab.
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Früher war die Verwendung von doppelten Hecheln auch in nur einer Farbe sehr gängig, denn die Qualität der Federn war gering. Bei großen Trockenfliegen Fliegen der Größen 10 und größer benötigen auch heute manchmal noch eine doppelte Hechel. Heute verwendet man die doppelte Hechel meist mit zwei verschieden farbigen Hecheln. Eine der beliebtesten Fliegen mit zwei verschieden farbigen Hecheln ist die Adams, die eine braune und eine Grizzly Hechel verlangt. Neuerdings gibt es auch Ansätze zwei verschieden lange Hecheln für eine Fliege zu verwenden. Man sollte sich auch über die Anzahl der zu bindenden Windungen im klaren sein. Bei einer normal dichten Trockenfliege binde ich 6-7 Windungen einer einfachen Hechel. Bei einer zweifarbigen mit gleicher Dichte macht man nur 3-4 Windungen mit jeder Hechelfeder.
Die Technik des Wickelns ist unter doppelter Hechel beschrieben.
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- Doppelte Hechel (2)
Hechel aus zwei Federn
Die zweite Methode für doppelte Hechelfedern ist das Einbinden der Federn parallel zum Hakenschenkel. Die Lage der Federn ist frei wählbar, sie könne zum Öhr hin liegen oder zum Hakenbogen.
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Legen Sie die Kiele nebeneinander und parallel zum Hakenschenkel an diesen an.
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Beim Einbinden achten Sie darauf, dass die Kiele parallel liegen. Sie sollen sich nicht überkreuzen
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Binden Sie die Kiele bis kurz vor das Öhr ein und schneiden den Überstand ab. Lassen Sie ein wenig Platz für das Köpfchen der Fliege. Wenn Sie zu weit nach vorne binden, dann wird der Kopfknoten zu groß.
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Die Technik des Wickelns ist unter doppelter Hechel beschrieben.
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- Doppelte Hechel (3)
Hechel aus zwei Federn - getrennt eingebunden
Hat man einen Flügel, so ist es oft besser, die Federn getrennt einzubinden Dazu gibt es eine schöne Lösung vom amerikanischen Binder Skip Morris.
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Binden Sie die Feder schräg im 45° Winkel über den Hakenschenkel mit zwei bis drei Windungen an. Die Federfibern stehen dabei senkrecht. Die Federspitze schaut vom Binder weg.
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Binden Sie die zweite Feder im 45° Winkel zum Hakenschenkel an der Unterseite des Hakenschenkels ein. Die Federfibern stehen wiederum senkrecht.
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Binden Sie die Hecheln nach hinten zum Bogen so ein, dass die Hechelfedern parallel zum Hakenschenkel liegen. Die hintere, graue Hechel liegt auf dem Hakenschenkel, die braune unter dem Hakenschenkel.
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Binden Sie die Kiele der Federn vor dem Flügel ein. Der Kiel der grauen Feder wird an der abgewandten Seite des Hakenschenkels eingebunden. Jetzt sollten Sie noch eine ebene Basis für das Wickeln der Hechel binden und die Kiele abschneiden..
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Die Technik des Wickelns ist unter doppelter Hechel beschrieben.
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- Abschluss
Abschluss der Hechel
Bis vor kurzem band ich die Hechel einfach ab und schnitt den Überstand am Öhr ab. Dann sah ich in einem Bindevideo von Al Beatty, der zeigte, wie man einen schöneren Abschluss der Hechel und damit ein schöneres Köpfchen der Fliege hinbekommt.
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Die Hechel ist fertig gewickelt. Jetzt würden Sie die Fliege mit dem Einbinden der Hechel abschließen und den Überstand abschneiden.
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Ziehen Sie die Hechelfeder nach oben und halten Sie dort. Binden sie die Hechelfeder jetzt mit nur 2-3 Windungen fest.
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Streifen Sie die Hecheln nach hinten Richtung Hakenbogen und binden die Hechel nochmals nach hinten.
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Nach dem Abbinden steht der Überstand der Hechelfeder nach oben und kann abgeschnitten werden.
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Der Abschluss wird durch diese Art des Einbindens kleiner und sauberer. Es steht kein Federkiel in Richtung Öhr nach vorne oder gar ins Öhr.
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- Hecheln falten (1)
Vor den Artikeln der Palmerhecheln, kam ich an ein Problem, mit dem ich mich noch nicht beschäftigt hatte, dem Falten von Hechelfedern. Bei Hecheln, die mit der Spitze eingebunden werden und bei Nassfliegenhecheln bietet es sich an, die Hechl zu falten, damit die Fibern in eine Richtung schauen. Diesmal konnte mir die Benchside Reference keine befriedigende Antwort geben. Dank des Fliegenfischer-Forums kam ich auf zwei Techniken, die funktionieren. Bei beiden Techniken wird die Feder zuerst am Hakenschenkel eingebunden. Die erste Technik ist das Falten mit den Fingern.
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Binden Sie die Hechel mit der Spitz ein und streifen Sie die Fibern so, dass sie senkrecht vom Kiel abstehen.
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Halten Sie die Feder mit der rechten Hand auf Zug. Falten Sie nun die Fibern mit nassen Fingern nach hinten Richtung Hakenbogen, achten Sie darauf, dass Sie alle Fibern erwischen.
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Binden Sie die Hechel nun ein. Achten Sie darauf, dass die Fibern dabei immer nach hinten stehen.
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- Hechel falten (2)
Die zweite Art Federn zu falten ist mit der einer Kante (nicht der Schneide) einer Schere. Diesen Tipp habe ich von Gerd Peter Wieditz, der mich extra dafür angerufen hat, danke für den Anruf. Die Technik ist bei den Lachsfliegenbindern sehr bekannt und funktioniert sehr gut.
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Binden Sie die Feder mit der Spitze voraus ein, streifen die Fibern so, dass sie vom Kiel abstehen.
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Halten Sie die Feder mit der linken Hand auf Zug und fahren von unten nach oben mit einer stumpfen Kante am Kiel entlang. Es kann sein, dass es nicht gleich klappt, dann probieren Sie es mit etwas mehr Druck auf die Kante, Streigfen Sie die Fibern mit der Kante ab, ist diese zu scharf oder der Druck zu hoch.
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Die gefaltete Hechel sieht jetzt so aus. Beim Binden darauf achten, dass die Fibern immer nach hinten zeigen
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So sieht die fertige Hechel mit der gefalteten Feder aus.
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- Hechel falten (3)
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Marco Reisen hat mir eine Fotoserie über das Falten von Federn gesendet, die ich euch nicht vorenthalten will. Er zeigt sehr schön wie man eine Feder faltet. Das Ganze als Ergänzung zu den anderen beiden Methoden.
Marcos Beschreibung: “Habe dir mal auf die schnelle ein paar Bilder gemacht, es kommt darauf an das du die Fibern gleichzeitig nach hinten ziehst und nach unten, dadurch bleiben die dann gefaltet, der Fachausdruck ist Doppeln -> eine Feder wird gedoppelt <- steht meistens in Anleitungen drin, wenn du die Fingerspitzen etwas feucht machst, nicht nass merkste das du die Fibern besser ziehen kannst. Man kann es vor dem Binden machen, oder danach, je nach Geschmack, ich verwende dann immer eine Hechelklemme damit die Feder nicht abrutscht, ist nur Übung.. Nicht jede Feder lässt sich gleich gut doppeln oftmals bei z. B. steiferen Fibern ist das entandene V größer. Ich streife auch beim Einbinden immer die Fibern nach hinten, und achte darauf das der Kiel schon sauber nebeneinander liegt :-)”
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Binden Sie die Feder senkrecht ein, die Vorderseite zeigt zum Öhr
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Halten Sie die Feder senkrecht, Sie können die Federspitze mit der Hechelklemme halten. Dürcken Sie die Fibern beider Seiten nach hinten
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Ziehen Sie die Fibern nach hinten ...
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und leicht unten. Der Zug auf den Kiel muss erhalten bleiben. Man sieht aber den Gegenzug auf den Kiel durch den Zug auf die Fibern.
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