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Schwänzchen einbinden
  • Allgemeines

    Trockenfliege mit sehr langem HaarschwänzchenSchwänzchen einbinden

    Schwänzchen haben bei Fliegen unterschiedliche Funktionen. Bei Unterwasser Mustern dienen sie hauptsächlich der Imitation, bei Trockenfliegen unterstützen sie die Schwimmfähigkeit der Fliege auf der Wasseroberfläche. Schwänzchen gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Arten, meistens dienen Federfibern oder Haare als Material. Für große Fliegen und Streamer werden immer mehr synthetische Fasern verwendet.

    Stil und Proportionen

    Bei Unterwassermustern dienen die Schwänzchen in erster Linie der Imitation oder der Reizgebung (Attraktor), in den seltensten Fällen haben sie eine strukturelle Funktion. Die Auswahl des Materials, des Stils und der Proportionen liegen also beim Binder einer Fliege. Gary La Fontaine - nicht verwandt mit Oskar) verzichtete sogar auf Schwänzchen bei Nymphen, da er der Meinung war, dass man darauf keine Zeit oder Bindeschritte verschwenden sollte. Die meisten Binder binden jedoch Schwänzchen nach ihrer Facon ein. Ich zeige hier die gebräuchlichsten Arten des Bindens von Schwänzchen auf.
    Bei Trockenfliegen jedoch zeigt sich eine andere Problematik. Es gibt nicht nur sehr viele Arten, wie man ein Schwänzchen binden kann, die Proportionen spielen eine große Rolle für das Verhalten der Fliege auf dem Wasser, egal ob man Haare, Fibern oder Synthetik verwendet. Wie viel Material soll man verwenden und in welcher Länge. Traditionell sollte ein Trockenfliegenschwänzchen etwa ein bis ein einhalb mal so lange wie der Hakenschenkel sein. Dies kommt von der traditionelle Definition, wie man Hechelfliegen aufbaut, damit sie gut schwimmen. Ich selbst sage, dass die Schwänzchen lieber zu länger als kürzer sein sollten. Bei traditionellen Fliegen soll der Schwanz die Fliege auf der Oberfläche stützen. Die Hechelspitzen und die Schwanzspitze sollen auf dem Wasser aufliegen, die Hakenspitze sollte sich über der Oberfläche befinden. Für moderne Muster wie Parachutes, Compara Duns und ähnliche stimmt die Aussage nicht mehr.

    Funktion

    Es lässt sich sagen, dass der Schwanz die Fliege abstützen soll, die Länge und Dichte des Schwänzchens sollte der Imitation und der Struktur der Fliege entgegenkommen. Zu kurze Schwänzchen, welche die Fliege nicht abstützen stützen die Fliege nicht und wirken sich, besonders bei Fliegen mit Floss oder Kielkörpern, negativ auf die Schwimmfähigkeit der Fliege aus. Die meisten Binder heutzutage binden die Schwänzchen eher länger als traditionell vorgegeben. Besonders Anfänger sollten die Schwänzchen länger binden, da sie damit stabilere Schwimmlagen erreichen. 
    Die Anzahl der Fibern und die Dichte des Schwänzchens hängen in erster Linie von der Art der Fliege ab. Man sollte so viele Fibern oder Haare verwenden, dass die Fliege optimal unterstützt wird.
    Hechelfibern, Haare und viele synthetische Fasern schwimmen nicht von selbst, sondern stützen die Fliege im Oberflächenfilm. Ein Material für Trockenfliegen sollte daher möglichst steif sein und wegen der Federwirkung über hohe Elastizität verfügen. Zu weiche Fibern haben keine Stützwirkung. Wenn die Fiberspitzen die Wasseroberfläche durchbrechen, haben sie keinerlei Stützwirkung mehr. Die Anzahl der benötigten Fibern hängt vom Gewicht der Fliege ab. Fliegen auf sehr feindrähtigen Haken benötigen weniger Fibern als schwere.
    Der Kontakt zum Wasser ist immer auf der Unterseite der Schwanzfibern, dies ist meist auch bei Hechelfliegen der Fall, die in der Praxis in den seltensten Fällen von den Hechelspitzen gestützt werden, da diese meistens die Wasseroberfläche durchbrechen. Dann stützen nicht mehr nur die Spitzen des Schwanzes die Fliege sondern je nach Winkel mehr oder weniger die aufliegenden Schwanzfibern und der eventuell auf der Wasseroberfläche liegende Fliegenkörper. Die Schwimmfähigkeit hängt dann auch vom Körpermaterial und der Körperoberfläche ab. (Dies gibt mir noch Grund für eine Untersuchung der Schwimmfähigkeit einzelner Trockenfliegen Körpermaterialien).

    Generelle Arten von Schwänzchen für Trockenfliegen

    Es gibt generell 4 unterschiedliche Arten von Schwänzchen für Trockenfliegen.

    Fiberbündel

    Die einfachste Art eines Trockenfliegenschwänzchens ist das Fiberbündel. Die Fibern werden einfach zusammen auf den Hakenschenkel gebunden.Die Fibern bieten nur eine kleine Kontaktfläche, d. h. Nur die unteren Fibern berühren die Wasseroberfläche, die oberen Fibern dienen nur der Verstärkung der Struktur. Nimmt man mehr Fibern für den Schwanz, dann bringt das kaum eine Verbesserung der Schwimmfähigkeit, es dient auch nur bis zu einer gewissen Anzahl von Fibern der Verstärkung der Struktur. Wie viele Fibern werden nun benötigt. Das liegt zum einen an dem Gewicht des Hakens und den eingesetzten Materialien. Steifere Fibern sind meist auch dicker und man benötigt weniger davon als von flexibleren. Insgesamt lässt sich sagen, dass das Bündel von eingesetzten Fibern etwa 1 - 1 1/2 mal der Hakendrahtstärke entsprechen soll. Sie sollten das für sich ausprobieren und selbst herausfinden, welche Menge an Fibern passend ist. Für buschige und stark behechelte Fliegen, wie Humpys und die Wullff Muster nimmt man mehr Material für den Schwanz Hier sollte das Bündel der Haare für den Schanz den Durchmesser des Hakenöhrs haben. Schwänzchen aus Fiberbündeln werden fast ausschließlich für Trockenfliegen verwendet. Diese Art von Schwänzchen hat den großen Nachteil, dass die Fliege seitlich nicht unterstützt wird und zum Kippen neigt. Solche Schwänzchen sollten nur für Fliegen eingesetzt werden in denen der Schwanz eine Verlängerung des Körpers darstellt.

    Gespaltene oder V-Schwänzchen (Split-Tails)

    Ein wenig Verbesserung bringen in V-Form gespaltene Schwänzchen, welche die Fliege etwas mehr unterstützen. Hier wird je ein kleines Bündel von Fibern rechts und links des Hakenschenkels eingebunden. Man benötigt insgesamt nur halb so viele Fibern wie beim Fiberbündel. Die zwei Bündel von Fibern unterstützen die Fliege besser und geben zusätzlich seitlichen Halt, weil sie wie zwei Schwimmköper wirken. Die V- Schwänzchen imitieren die Natur besser als das Fiberbündel. Bei Eintagsfliegen ergeben sie eine natürlichere Silhoutte. Bei manchen Fliegen wie leichten Parachutes reichen zwei Fiber für den ganzen Schwanz. V-Schwänzchen werden nicht nur bei Trockenfliegen sondern auch bei Nymphen eingesetzt.

    Das dreifach gespaltene Schwänzchen

    Der dreifach gespaltene Schwanz ist die Erweiterung des V-Schwänzchens, er dient für Eintagsfliegen mit drei Schwänzchen und Nymphen . Diese Art Schwänzchen entspricht der realistischsten  Art von gespaltenen Schwänzen für Eintagsfliegen. Es gelten die vorher angesprochenen Eigenschaften der V-Schwänzchen. Viele Binder verwenden für diese Art Schwänzchen drei einzelne lange Fibern, leider ergeben drei einzelne Fibern wenig Unterstützung für die Fliege und die Schwimmfähigkeit ist nicht sehr hoch. Am Besten werden dreifach gespaltene Schwänzchen für sparsam gebundene Spinner eigesetzt. Wenn Sie Schwänzchen aus drei kleinen Fiberbündeln herstellen erreichen Sie eine gute Schwimmeigenschaften und eine realistische Silhouette der Fliege.

    Fächerschwänzchen

     Beim Fächerschwänzchen verteilen sich die Fibern in einem Winkel um den Montagepunkt. Dies Art Schwänzchen unterstützt die Fliege am Besten, da die Tragkraft jeder einzelnen Fiber genutzt wird. Diese Art Schwanz wirkt jedoch nicht so realistisch wie V-Schwänzchen oder dreifach gespaltene Schwänzchen. Für die Praxis sind die Fächerschwänzchen wohl die Besten, aber viele Binder bekommen Sie nicht so gut hin.

    Schwänzchen aus hohlem Haar

    Schwänzchen aus hohlem Haar (Rehhaar) haben die positive Eigenschaft, dass die Unterstützung der Schwimmfähigkeit der Fliege nicht nur durch die Struktur und Steifheit der Haare gegeben ist sondern auch durch die Luft in den hohlen Haaren. Selbst wenn sich der Schwanz unter Wasser befindet hilt er der Fliege noch beim Schwimmen. Die ist eine gute Eigenschaft für turbulentes Wasser. Weil sich hohle Haare leicht rund um den Hakenschenkel verteilen erhält man meist ein leicht gespreiztes Schwänzchen. Die hohlen Haare haben aber auch den Nachteil ,dass sie weniger steif  und relativ dick sind, für sparsam gebundene Muster eigen sich hohle Haare nicht. Hohle Haare sind auch nicht sehr stabil und neigen zum brechen.

    Bindetechniken für Schwänzchen: Insgesamt habe ich 24 verschiedene Techniken aufgeführt. Ich habe die Benchside Reference als Vorlage für diesen Artikel verwendet.

  • Federfibern vorbereiten
  • Haare vorbereiten

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